Serotonin ist als das Glückshormon bekannt. Tatsächlich hat es eine maßgebliche Auswirkung auf unser Gemüt und unsere Stimmung. Das wird einmal mehr deutlich, wenn ein Serotonin-Mangel vorliegt. Alles Wichtige über den Botenstoff erfährst du hier.
Was ist Serotonin?
Auch als 5-Hydroxytryptamin bezeichnet, handelt es sich dabei um ein Hormon und Neurotransmitter, welches im ZNS (Zentralnervensystem) und im Herz-Kreislauf-System vorkommt. Das Darmnervensystem und das Blut gehören ebenfalls dazu.
Zugegeben, das klingt nicht besonders glücksbringend, doch tatsächlich wirkt sich der Botenstoff unmittelbar auf unsere Stimmung aus. Auch wenn es nicht die wirkliche Ursache für schlechte Laune ist, wird es als Glücks- oder Wohlfühlhormon bezeichnet. Einen hohen Anteil leistet es bei der Verstoffwechselung unserer Gefühle und auch Triebe.
Wo im Körper wird Serotonin gebildet?
Das Diagnostische Centrum (DCMS) erklärt, dass Serotonin aus einer Aminosäure, und zwar aus Tryptophan gebildet wird. Die Aminosäure gelangt durch einen Transportkanal im Körper über die Blut-Hirn-Schranke in unser Gehirn.
Übrigens ist Serotonin ein sehr komplexer Botenstoff, der an zahlreichen Prozessen beteiligt ist und verschiedene Funktionen und Aufgaben im Körper erfüllt. Derzeit bekannt sind mindestens 14 Subtypen (Untergruppen) derartiger 5-HT-Rezeptoren.
Was bewirkt Serotonin im Körper?
Serotonin ist bekannt dafür, dass Wohlbefinden zu stärken. Das darfst du dir allerdings nicht so vorstellen, dass das Glückshormon automatisch dafür sorgt, dass du stets euphorisch und gut gelaunt bist. Ebenso wenig ist es die eigentliche Ursache für schlechte Laune.
Vielmehr hilft es bei der Erzeugung von Emotionen, die einen ausgleichenden und stabilisierenden Charakter haben. Wir fühlen uns in innerer Balance, zufriedener und glücklicher. Außerdem fördert Serotonin unsere Gedächtnisleistung und sorgt für einen tiefen und ruhigen Schlaf, was natürlich auch hilft, das Wohlbefinden zu stärken.
In erster Linie wirkt es als beruhigend und ausgleichend. Doch auch in weiteren Körperregionen übt es seinen Einfluss aus. Im Magen-Darm-Trakt zum Beispiel hilft es bei der Steuerung der Darmbewegungen (Peristaltik) und im Herz-Kreislauf-System beeinflusst es die Kontraktion der Blutgefäße.
Du kannst dir Serotonin also als eine Art Vermittler vorstellen, welcher deinem Körper dabei hilft, dass einzelne Informationen zwischen den Nervenzellen übertragen werden können.
An diesen weiteren Regelungen ist Serotonin beteiligt:
- Gefäßerweiterung und Verengung
- Appetit
- Antrieb
- Körpertemperatur
- Schmerzbewertung
- Schlaf-Wach-Rhythmus
- Sexualtrieb
Der Serotoninspiegel im Blut
Wenn der Serotoninspiegel zu niedrig ist, kann das negative Auswirkungen auf den Körper und die Psyche haben. Das ergibt sich quasi von selbst aus der Tatsache heraus, dass der Botenstoff komplexe Aufgaben im Körper erfüllt.
Demnach lohnt es sich definitiv, einem eventuellen Mangel auf den Grund zu gehen. Üblicherweise steht dann der Gang zum Hausarzt an, dieser kann einen Mangel mittels einer Blutuntersuchung herausfinden. Heutzutage kannst du den Test aber auch zuhause durchführen.
Du musst dir nur ein entsprechendes Testkit zuschicken lassen, eine Urinprobe nehmen und diese an ein Labor schicken. Das Ergebnis wird dir dann später mitgeteilt. Der Serotoninspiegel im Gehirn kann mit so einem Test allerdings nicht festgestellt werden, weshalb das Ergebnis keine hundertprozentige Sicherheit gewährt.
Doch vor allem, wenn du unter einer depressiven Verstimmung leidest oder oftmals grundlos traurig und antriebslos bist, ist ein Test sinnvoll. Dasselbe gilt bei Angststörungen beziehungsweise generalisierten Ängsten. In diesen Fällen solltest du aber einen Arzt zurate ziehen.
Wie äußert sich ein Serotoninmangel?
Ein niedriger Serotoninspiegel wird schon sehr lange mit Depressivität in Verbindung gebracht. Das leuchtet natürlich auch ein, wenn der Botenstoff doch dabei hilft, das eigene Wohlbefinden zu stärken. Dennoch sollte nicht automatisch davon ausgegangen werden, dass ein Serotoninmangel bei jeder Depression zugrunde liegt. Genauso ist er nicht eine allgemeine Ursache für schlechte Laune. Weitere mögliche Zusammenhänge gibt es bei diesen psychischen Auffälligkeiten:
- grundlose Stimmungsschwankungen
- Erschöpfungszustände
- Ängste, Phobien und Panikattacken
- Neurosen
- innere Unruhe und Nervosität
- ein erhöhtes Aggressionspotenzial
Auch auf der körperlichen Ebene kann sich ein niedriger Serotoninspiegel bemerkbar machen. Zum Beispiel folgendermaßen:
- Kopfschmerzen
- Bluthochdruck
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Reizdarmsyndrom
- Muskelschmerzen
- vermindertes Sättigungsgefühl
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Schlafprobleme
Depressionen und Serotoninmangel
Ein Faktor, welcher bei der Ursachenforschung zur Depression mit hineinspielt, sind Stoffwechsel- und Funktionsstörungen im Gehirn. Untersuchungen haben ergeben, dass eine Depression mit Veränderungen von Botenstoffen im Gehirn einhergehen kann.
Zu den Botenstoffen gehören neben Serotonin auch Dopamin oder Noradrenalin. Bei einer depressiven Erkrankung scheinen diese aus dem Gleichgewicht geraten zu sein. So liegt ein Aktivitätsmangel der Botenstoffe vor.
Diesem kann man mit der Medikamentengruppe Antidepressiva entgegenwirken. Antidepressiva enthalten Wirkstoffe, welche die Botenstoffe im neuronalen System erhöhen und dadurch bei Depressionen helfen können.
Allerdings wirken die Medikamente unterschiedlich und nicht bei jedem Patienten gleich. Ob dies im Einzelfall eine Option zur Depressionsbehandlung ist, entscheiden Arzt, Psychotherapeut und Patient gemeinsam.
Die Einnahme findet auch immer nur mit einer Psychotherapie statt, denn die Kombination aus medikamentöser und Psychotherapie hat sich am meisten bewährt.
Serotonin und Ernährung
Die Meisten wissen, dass Serotonin dabei hilft, das Wohlbefinden zu stärken. Was allerdings die Wenigsten wissen, ist, dass Serotonin auch in Lebensmitteln vorkommt. Es handelt sich dabei also um kein rein menschliches Phänomen.
So kommt es zum Beispiel in Obst und Gemüse vor. Allerdings hat es einen Grund, warum diese Tatsache kaum bekannt ist. Sie nützt uns nicht viel und ist wesentlich unspektakulärer, als sie vielleicht klingen mag. Das Serotonin in den Lebensmitteln schafft es nicht bis zu den Rezeptoren in unser Gehirn.
Es kann die Blut-Hirn-Schranke nicht überqueren. Da, wo es also eigentlich wirken soll, kommt es gar nicht erst hin. Interessant ist aber, dass eine bestimmte Aminosäure heraussticht, welche sich Tryptophan nennt.
Diese lässt sich ebenfalls in verschiedenen Lebensmitteln finden, zum Beispiel:
- Bananen
- Nüssen
- Kartoffeln
- Pilzen
- Sojabohnen
- Schokolade
- Fleisch
- Eiern
- Fisch
- Käse, wie Parmesan, Brie oder Edamer
Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Nur weil du Schokolade oder Nüsse zu dir nimmst, wirst du nicht automatisch glücklich. Sich glücklich essen zu wollen, ist in keinem Fall eine gute Idee, dann das kann schnell in eine Essstörung ausarten.
Der Gehalt an Tryptophan ist zudem meist so gering, dass er kaum eine merkbare Wirkung erzielen könnte. Um gesund zu bleiben, ist vor allem eine ausgewogene Ernährung wichtig, die dich mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.
Die Vorstufe von Serotonin
L-Tryptophan ist als die Vorstufe von Serotonin bekannt. Es handelt sich dabei um eine essenzielle Aminosäure, was bedeutet, dass der Körper diese nicht selbst herstellen kann. Du musst sie demnach durch die Nahrung aufnehmen.
3,5 bis 5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht täglich empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davon aufzunehmen. Doch nicht nur für die Serotonin-Produktion ist L-Tryptophan wichtig.
Benötigt wird die essenzielle Aminosäure unter anderem auch für die Synthese von Vitamin B3. Zudem gilt sie als natürliches Antidepressivum, die Einnahme muss aber unbedingt mit einem Arzt oder Psychotherapeuten besprochen werden, da Neben- und Wechselwirkungen auftreten könnten und eine Depression damit alleine nicht geheilt werden kann.
Für Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche wird von der Einnahme abgeraten.
Auf eine ausreichende Proteinzufuhr achten
Wer gesund und fit (sowohl körperlich als auch mental) bleiben möchte, sollte darauf achten, genügend Eiweiße zu sich zu nehmen. So stellst du sicher, dass du dich mit allen wichtigen Aminosäuren versorgst. Eine gesunde eiweißreiche Ernährung besteht unter anderem aus:
- magerem Fleisch
- Fisch
- Milchprodukten (Magermilchstufe)
- Eiern
- Nüssen
- Samen
- Hülsenfrüchten
- frischem Gemüse
Manchen Menschen fällt es schwer, genügend Eiweiße in den täglichen Speiseplan zu integrieren, zum Beispiel weil sie keine Tierprodukte essen oder wenig Zeit für die Nahrungsmittelzubereitung haben. Hier kann ein Eiweißshake Abhilfe schaffen.
Das Premium Whey Protein von VitalBodyPLUS verfügt über einen Proteingehalt von 75 Prozent. In Wasser oder fettarmer Milch angerührt, schmeckt der Shake nicht nur gut, sondern versorgt dich auch optimal mit wertvollen Proteinen.
Fazit
Im Körper tritt Serotonin als Hormon und als Neurotransmitter auf. Gebildet wird der Botenstoff aus der Aminosäure L-Tryptophan, welche du über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel aufnimmst.
Bekannt ist Serotonin als Glückshormon, was uns dabei hilft, unser Wohlbefinden zu stärken. Gleichzeitig übt es auch eine beruhigende Wirkung aus und hilft uns zum Beispiel zu einem gesunden und ruhigen Schlaf.
Depressionen und Serotoninmangel stehen eng zusammen, da sich eine Depression durch eine gedrückte, traurige Stimmung sowie Antriebs- und Hoffnungslosigkeit zeigt. Dennoch liegt einer Depression nicht automatisch ein niedriger Serotoninspiegel zugrunde.
Serotonin kann die Blut-Hirn-Schranke in unserem Körper nicht passieren und lässt sich daher nicht einfach durch die Nahrung aufnehmen. So haben Lebensmittel auch keinen direkten und merkbaren Einfluss auf unser Gemüt.
Die Vorstufe von Serotonin, L-Tryptophan, ist aber eine essenzielle Aminosäure, die wir mit der Ernährung aufnehmen.